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Hochgeschätzte und geehrte Anwesende


Vollendet durch uns Zimmerleute

ist dieses schöne Wohngebäude;

Axt, Meißel, Säge schweigen still,

deshalb ich zu Euch reden will.

 

Es ward von uns mit Lust begonnen,

bis wir durch unseren Fleiss gewonnen.

dies Freudenfest nach schweren Zeiten,

um das uns viele nun beneiden.

 

Der Kranz hier ist die Ehrenkrone.

die uns gebührt zum schönen Lohne.

Der Bauherr lies ihn überreichen,

uns eine Freude zu bezeigen,

dass unser schweres Werk gelungen

und wir den Siegespreis errungen.

 

Bald wird das Haus ganz fertig sein

Dann ziehet auch der Besitzer ein,

und freut sich an dem eigenen Herd,

der nach dem Sprichwort: Goldes wert.

 

Ja, wer ein Haus sein eigen nennt,

viel Ungemach und Leid nicht kennt;

Herr ist er zwischen dessen Wände:,

und hat das Regiment in Händen.

Selbst wenn er einen Teil vermietet

für eine Summe, die man bietet

 

Als König in dem eignen Haus

lebt er alsdann Jahr ein, Jahr aus;

beschützt, bequem und sicher kann

hier stets sich fühlen jedermann.

Für den, der Ruh und Freiheit liebt,

es keinen besser ‘n Rat drum gibt,

als sich ein Häuschen zu erwerben

und drin zu leben und zu sterben.

 

Fast scheint darum an meinem Segen

für den Besitzer nichts gelegen,

wenn ich nicht zu erwähnen wüsste

noch Manches, dass man wünschen müsste.

 

Zur Freiheit und Bequemlichkeit

zählt Eintracht und Zufriedenheit,

wenn man sie recht genießen will

mit seinen Lieben froh und still.

 

Dies mag der Himmel immer geben,

dann trägt sich alles leicht im Leben

und es verzagt des Menschen Herz

auch nicht bei derbem Leid und Schmerz

 

Der Herr mag über dieses Haus

stets breiten seine Hände aus.

das Feuer, Wasser, Sturm und Tod

drin nie bereite Leid und Not.

Und soll es nicht am Besten fehlen

das man sich niemals braucht zu quälen

unm seinen Unterhalt mit Sorgen

von einem bis zum anderen Morgen;

zudem sei allen noch beschieden

Glück und Gesundheit stets benieden.

Hoch, hoch, hoch!

 

Ein zweites Glas schenk ich nun ein,

um es den Gästen hier zu weih’n,

die Teil an unserem Fest genommen

und allen deshalb sind willkommen.

Mit meinen besten Wünschen dienen

Will ich an diesem Tage Ihnen.

Hoch, Hoch, Hoch!

 

Das dritte Glas gieß ich jetzt voll,

weil’s den Genossen gelten soll

die treu am Bau geholfen haben

mit Sägen, Hacken, Meißeln, Graben.

 

Die Zimmerer und die Maurer auch

Sie leben hoch nach altem Brauch.

Hoch, Hoch, Hoch!