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Fazit

Im Oktober 2010 hatte ich mich entschieden ein Haus zu bauen, im September 2011 sind wir dann eingezogen und im Februar 2012 klingt nun langsam aus, was wir im Oktober 2010 angefangen haben.

 Zunächst einmal die Beantwortung der Frage, ob ich noch einmal bauen würde. Ich würde es mir jedenfalls genau überlegen, aber sicherlich würde ich mich wieder dafür entscheiden, ein Eigenheim zu bauen bzw. bauen zu lassen. Und ich würde auch wieder die gleiche Firma damit beauftragen. Im Großen und Ganzen sind wir gut durch die Bauzeit gekommen. Am Beginn des Entscheidungsprozesses ist man zunächst geprägt von den vielen Katastrophen, die man aus dem Fernsehen und vom Hörensagen kennt. Aus diesem Grund will man natürlich nichts falsch machen und versucht alles Mögliche, um eine Bauruine zu verhindern bzw. seinen Traum nicht von geldgierigen Dilettanten zerstören zu lassen. Vor dem Entstehen, während dessen und nach der Fertigstellung seines Heimes hat man jedenfalls jede Menge zu tun und viele Entscheidungen zu treffen. Ich staune auch über die Leute, die während der Arbeit noch ihr eigenes Heim selbst errichten können. Wir hatten auch so schon den Terminkalender voll. Hinter dieses Geheimnis bin ich jedenfalls noch nicht gekommen. Ich glaube aber, dass diese Art von Sparen auf die Gesundheit und Bauzeit geht. Ich würde jedenfalls immer den Fachmann ran lassen, wenn ich nicht selbst der Fachmann bin.

 Für die vielen Entscheidungen sollte man sich Zeit nehmen, sich nicht nur die Meinung eines Einzelnen anhören, sondern sich zumindest immer eine Zweitmeinung einholen. Es ist somit einfacher sich ein eigenes Bild zu verschaffen. Und so entsteht auch noch die ein oder andere neue Idee. Das beginnt bei der Auswahl der Bank für die Finanzierung, geht über die Auswahl der Baufirma und endet dann irgendwann bei der Auswahl des Rasens für den Garten.

 Die Auswahl der Bank und die Auswahl der Baufirma war bei uns ein Prozess der ca. 3 Monate gedauert hatte. Es hat sich entwickelt. Zunächst hat die Bank so ca. ausgerechnet was man für einen Hausbau an Kredit braucht und welche Konditionen ungefähr angeboten werden könnten. Nun ging es auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück. Wir haben ein Grundstück gesucht, was nicht mit Bäumen oder alten Gebäuden bedeckt war. Allein das war schon ein Problem. Ein so genanntes Schnäppchen gibt es meiner Meinung nach nicht. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es immer einen Grund für den Preis gibt (Lage, Anschluss an den ÖPNV, Infrastruktur, Nachbarn, Entfernung zur Stadt und den Einkaufszentren, Bebauung, Bepflanzung usw.). Und so haben wir uns letztendlich für das Grundstück entschieden, was wir uns als erstes angeschaut haben. Dieses Baugebiet hatte uns die Bank empfohlen. Es hat uns jedenfalls Sicherheit gegeben, bei der Suche nach einem Grundstück festzustellen, dass wir bei unserer Entscheidung ziemlich richtig liegen und es keinen wirklichen Alternativen gibt. Will man beim Grundstück wirklich Geld sparen, braucht man einen langen Atem und muss sehr viel Geduld haben. Da die Zinsen zu diesem Zeitpunkt aber sehr niedrig waren haben wir uns entschieden ein etwas teureres Grundstück zu kaufen. Das Grundstück war gefunden und reserviert. Nun ging es um die Hausbaufirma. Wir haben uns auf einer Baumesse informiert, im Umfeld umgehört und bei der Bank nachgefragt. Und so hatten wir viele Adressen. Nachdem wir ausgelotet hatten, wie unser Haus aussehen sollte, haben wir dann alle interessanten Baufirmen angeschrieben und um ein Angebot gebeten. Die Angebote schwankten sehr und so konnten wir schon eine Vorauswahl treffen mit welchen Baufirmen wir uns näher beschäftigen. Mit den Firmen haben wir dann persönlich gesprochen. Diese Gespräche führten dazu, dass wir immer wieder mit neuen Ideen konfrontiert wurden. Dies führte dazu, dass sich unsere Vorstellungen über unser Haus weiter entwickelten. Auch sich für die richtige Größe des Hauses zu entscheiden ist unheimlich schwierig. Uns hat hier sehr geholfen sich so ein Haus mal anzuschauen und somit ein Gefühl für die Große zu bekommen und sich die eine oder andere Sondersache mal anzuschauen. Ich würde auch immer fragen, ob ich nicht einmal ein von der Baufirma gebautes Haus anschauen kann. Und dies sollte nicht das Musterhaus sein. Wird der Wunsch durch die Baufirma abgelehnt, wäre ich schon skeptisch. Auch das Internet hat uns bei der Entscheidung geholfen. Aus diesem Grund haben wir auch angefangen ein Bautagebuch zu schreiben. Im Dezember wussten wir dann genau was wir für ein Haus wollen. Die konkreten Preisverhandlungen haben wir dann nur noch mit drei Baufirmen geführt. Am Ende gab es nur noch minimale Unterschiede und so haben wir uns für die Baufirma entschieden, die uns am sympathischsten und direkt vor Ort zu erreichen war. An dem Prozess war natürlich auch die Bank beteiligt. Bei der Auswahl der richtigen Bank haben wir festgestellt, dass viele von Sonne reden, aber nur bedeckten Himmel liefern. Wir waren natürlich bei einem Anbieter, der die besten Konditionen unter 100 Banken auswählt. Den großen Unterschied gibt es nicht wirklich. Wir haben uns mal sagen lassen, was der Unterschied bei den Prozenten in Euro bedeutet. Bei der Bank haben wir uns dann für eine Filialbank mit direktem Ansprechpartner entschieden. Die Bank hatten wir auch deswegen gewählt, weil ich da einen Bausparvertrag hatte, den die anderen Banken nicht gerne bei ihren Finanzierungsmodellen hätten nutzen wollen. Es war nicht die preiswerteste Bank. Aber es hat uns während der Bauzeit sehr geholfen, dass wir jederzeit einen Ansprechpartner hatten, der kurzfristig auf unsere Bedürfnisse eingehen konnte. Allein die Beschaffungen aller Nachweise für die Kredite ohne Hilfe wäre wesentlich schwieriger für uns geworden. Wir haben am Ende einen wesentlich höheren Kredit aufgenommen als es am Anfang geplant war. Aber man baut ja nur einmal und Kompromisse gab es ja trotzdem. Und auch die geplante Kreditsumme mit vielen Details an die man ohne Bank überhaupt nicht denkt hat nicht gereicht. Es gibt beim Hausbau so viele Unbekannte und nicht ist schlimmer etwas nicht zu machen, weil kein Geld mehr da ist und sich darüber dann sein ganzes Leben lang zu ärgern. Ich empfehle jedem eine entsprechende Reserve einzukalkulieren. Die Prozentzahlen, die dort durch die Bank angegeben werden, sind absolutes Minimum. Wir haben es gerade so geschafft dank zusätzlichem Eigenkapital.

 Um zu vermeiden, dass alles in einem Desaster endet, haben wir uns nach langem hin und her für einen Baubetreuer entschieden. Seine Rechnungen tun zwar richtig weh, aber es war eine gute Entscheidung einen zu nehmen. Wir haben beide keine Ahnung vom Bauen und so war er auch gleichzeitig ein guter Berater, den wir nutzen konnten. Auch sieht man natürlich nicht, ob die Handwerker etwas falsch oder richtig gemacht haben. Dies dann auch noch zu begründen, wäre für uns selbst mit Nutzung des Internets sehr schwierig gewesen. Außerdem beruhigt er ungemein.

 Es ist nicht einfach den Entschluss zu fassen einen Eigenheim zu bauen. Es ist schließlich eine Menge Geld die man braucht, um diesen Entschluss zu verwirklichen. Jeder weiß, dass man ziemlich schnell an seine finanziellen Grenzen gelangen kann. Auch das Fernsehen sorgt für Unsicherheit und Zweifel. Wie oft ist zu sehen, dass Menschen sich überschuldet haben und der Traum zum Albtraum wurde.

 Jedenfalls haben wir den Entschluss gefasst zu bauen und so stellten sich die ersten Fragen.

 Mit welcher Bank schließe ich einen Kreditvertrag ab und wo bekomme ich die besten Konditionen?

 Mit welcher Hausbaufirma baue ich und wo bekomme ich die besten Konditionen?

 Wo will ich bauen und wo bekomme ich ein geeignetes preiswertes Grundstück?

 

Zum Thema Bank:

Wir hatten viele Termine. Hier ist nicht immer der günstige Kredit auch das günstigste Finanzierungsmodel. Hier entscheiden ein bereits vorhandener Bausparvertrag, der Bau eines KFW-Hauses, das vorhandene Eigenkapital, der Wunsch nach einem persönlichen Ansprechpartner, die Laufzeit der Finanzierung, die Höhe der Rate, die Grenze der Finanzierungshöhe, die Prüfung der Kreditwürdigkeit und vieles, vieles mehr. Ich rate aber jedem mit mehr als nur einem Berater zu sprechen. Gerade durch viele Gespräche ergeben sich Fragen, die beantwortet werden und nur so kann sich die ideale Finanzierung entwickeln. Es werden Unsicherheit und Zweifel abgebaut und ich rate jedem die Angebote auch der Konkurrenz zu zeigen, sofern man diese schriftlich hat. Nur ein guter Berater setzt sich damit auseinander und erklärt, warum das eigene Angebot besser ist oder auch nicht. Auch sollte man immer die Frage stellen, wie viel Geld ist nach 10 Jahren denn noch abzubezahlen. Manch ein Kreditangebot hat eine niedrige Rate aber keine wirkliche Tilgung und wenn man 10 Jahre nur die Zinsen zahlt, bringt das einen ja auch nicht weiter. Hier rate ich auch dazu einen Termin mit einem unabhängigen Finanzvermittler/-unternehmen zu machen. Davon gibt es ja jede Menge. So erhält man schon einmal grob die Grunddaten für die besten Konditionen und die unterschiedlichsten Varianten, die es so gibt. So erhält man schon einmal eine Rangliste von 100 Banken. Jeder sollte wohl auch damit rechnen, dass die Berater natürlich an ihrer Vermittlungsprovision interessiert sind. Auf jeden Fall sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen. Auch wenn der Berater ständig mahnt, dass die Konditionen schlechter werden. Eine solide Finanzierung ist wichtiger als die besten Konditionen abzugreifen. Bloß nicht in Hektik verfallen! Bei uns waren der bereits vorhandene Bauspartvertrag und keine großen Unterschiede zwischen den einzelnen Kreditangeboten entscheidend bei der Auswahl der Bank. Im Verlauf der Zeit hat es sich auch als besonders wichtig herausgestellt, einen persönlichen Ansprechpartner zu haben. Es gab doch die ein oder andere Sache, die geklärt werden musste. Da ist ein unpersönliches Gespräch am Telefon immer die schlechtere Wahl. Ein ständiger Ansprechpartner, den man kennt, ist immer besser. Von der Vollfinanzierung mit einer Bausparkasse über einen Bauspartvertrag rate ich einfach nur ab. Schlechte Konditionen und hohe Provisionen, die schön geredet werden. Ein Vorausdarlehen mit einem noch abzusparenden Bausparvertrag herauszulösen kann nur ein Teil des Finanzierungsmodels sein.

 Bad/Fliesen

Hier haben wir auch viel Zeit investiert. Der Raum stand fest. Es ist bei der Planung des Hauses wichtig, dass man mit dem Architekten schon einmal durch spielt, was in das geplante Bad passt und was alles möglich ist. Nicht jede Leitung kann überall hingelegt werden. So ist man schon beschränkt bei der Planung. Auch Dachschrägen müssen berücksichtigt werden. Dusche unten oder oben, wie groß soll die Wanne sein, wohin soll die Waschmaschine, wie groß soll das Waschbecken sein, wie sollen die Armaturen aussehen usw.. Auch bei der Fliesenauswahl gibt es viel zu berücksichtigen. Hier wird viel schwarz geredet, gerade wenn um es um die preiswerten Baumarktfliesen geht. Hier haben wir Unterschiede festgestellt. Allerdings haben wir auch Fliesen gehabt, die im Baumarkt wesentlich weniger gekostet haben als im Fliesenhandel. Es ist wichtig einen erfahrenen Berater zu haben, der einem bei der Auswahl hilft. Auch sollte man sich überlegen, ob das ganze Bad zugefliest werden soll oder die ein oder andere Wand nur zur Hälfte. Sieht bei uns nämlich sehr gut aus. Den Hauptteil der Fliesen haben wir aber auch dem Fliesenhandel. Ich kann nur sagen, dass die Pauschale für die Fliesen von der Hausbaufirma schnell verplant ist. Die richtig schönen Fliesen kosten immer mehr. Also sollte man auch hier einen Puffer mit einkalkulieren. Auch Kantenabschlüsse gibt es hübsche und den Standard. Da es ja das eigene Bad ist, sollte man sich überlegen, was man sich einbauen lässt.

 Elektriker

Bei der Begehung des Hauses zwecks Festlegung der Standorte für Schalter, Steckdosen etc. ist man schnell überfordert. Vieles scheint zu wenig oder ist schwer einzuschätzen. Gerade solch Sachen, ob man z.B. in jedem Raum einen Fernsehanschluss braucht, will man gleich die Sattelitenanlage eingebaut haben, sollen gleich Kabel nach außen verlegt werden, wie sieht es mit der Außen- und Terrassenbeleuchtung aus, sind zu bedenken. Auch hier empfehle ich jedem einen Puffer einzukalkulieren.

 Zum Thema Hausbaufirma:

Geprägt von der Angst und Unsicherheit, die im Fernsehen und vom Hören und Sagen erzeugt wurde, nicht auf eine Hausbaufirma hereinzufallen, die eine schlechte Arbeit für viel Geld macht, ging es auf die Suche. Es gab Tipps vom Bankberater. Wir gingen auf Hausbaumessen und suchten im Internet. Es gibt eine unendliche Auswahl an Firmen die alle versprechen, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu haben.

Auch hier sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen und Ruhe bewahren. Nach der Sichtung aller Prospekte und Unterlagen, sollte man festlegen, was das Haus unbedingt haben sollte und was Zusatzoptionen sind. Diese sollte man an eine Auswahl von Firmen schicken und um ein Angebot bitten. Alleine hier schwanken die Angebote für die gleiche Leistung um 100 %. Manche Firmen verzichten ganz auf eine Antwort oder schicken wieder nur Prospekte. Ich empfehle bereits auf diese Firmen zu verzichten. Dann sollte man sich die besten 7 – 10 Angebote heraussuchen und Termine vereinbaren. Hier empfehle ich dann viel zu fragen. Vor allem über negative Aussagen aus dem Internet über die Baufirma. Man merkt schnell anhand der Reaktion, wie es wirklich um die Baufirma steht. Hier haben unglaubliche Sachen erlebt. Firmen haben erst einmal unsere Kreditwürdigkeit geprüft, ehe wir Fragen stellen konnten und uns ein konkreteres Angebot gegeben wurde. Wir wurden unter Druck gesetzt, wenn wir jetzt nicht unterschreiben, verlieren wir ganz viel Geld. Oder Sätze wie „Das ist das letzte Haus, wo es die Wärmepumpe kostenlos dazu gibt! Also beeilen sie sich mit Ihrer Entscheidung!“. Wir wurden teilweise jeden Abend von ein und demselben Vertreter angerufen. Wir waren bei Hausbaufirmen, wo die Verkäufer nicht einmal wussten, wie der Stein heißt mit dem das Haus gebaut wird. Der Höhepunkt war jedoch ein Vertreter, der uns für blöd darstellte, als wir nach einer Gaube oder einem Erker fragten. Er hielt unsere Ideen für nicht nötig und für Quatsch. Nach unseren Gesprächen hatten wir uns für die 3 Hausbaufirmen entschieden, die auf unsere Wünsche eingegangen sind, Besonderheiten berücksichtigt hatten, fachlich Ahnung hatten, wirklich an unserem Vorhaben interessiert waren und uns sympathisch waren. Am Ende hat der Preis i.V.m. örtlicher Nähe zum Ansprechpartner/Baufirma und die Sympathie entschieden. Bei wirklichen Feststellungen des Preises hat uns eine Tabelle geholfen. Eine Tabelle macht den Preisvergleich einfacher. Gerade wenn unterschiedliche Dinge in einem Festpreis mit drin sind. Auch ist es wichtig immer die Wohnfläche im Auge zu behalten. Ein 99 qm Haus ist nun mal billiger als ein 120 qm Haus, ist aber nicht dasselbe Haus. Als besonders wichtig hat sich die örtliche Nähe für unser Projekt herausgestellt. Die Ansprechpartner waren nur 500 m weit von unserem Neubau weg. Die kurzen Wege haben dafür gesorgt, dass wir viel Zeit gespart haben.

 Grundstück:

Es ist schwierig ein vernünftiges Grundstück während einer Zeit zu finden, in der die Bauzinsen niedrig sind und viele ein Grundstück brauchen, um zu bauen. Richtwert sollte der aktuelle Bodenpreis sein. Der ist bei den Ämtern erfragbar. Weiterhin sollte man den Stand der Infrastruktur erfragen. Ist der Bau von Straßen geplant, woran sich der Grundstückbesitzer finanziell beteiligen muss. Sollte es sich um ein neu erschlossenes Baugebiet handeln, sollte man erfragen, was da vorher war. War da ein Feld, würde ich mich vorher schlau machen, ob und ggf. wo sich auf diesem Feld das Regenwasser gesammelt hat und ob das nun da ist, wo mein ausgewähltes Grundstück ist. Auch sind die späteren Planungen der Gemeinde zu bedenken. Wird da demnächst eine vierspurige Ortsumfahrung gebaut oder wird das Baugebiet weiter erschlossen und die freie Sicht wird zugebaut. Auch sollte man immer Überlegen, wie lange man für alles braucht (z.B. Supermarkt, Arbeit, Freunde usw.) wenn man mal kein Auto hat. Bis jetzt sind wir noch glücklich mit unserem Grundstück. Auch wenn es nicht wirklich weit von Berlin weg ist, ist es gerade so die Grenze des Vertretbaren.

 Heizung:

Das Thema Heizung hat uns auch lange beschäftigt. Gerade wo man heute etwas regeneratives Einbauen muss. Wärmepumpe, Gas mit Solar, Wärmepumpe mit Solar, mit oder ohne Speicher usw.. Ich war bei Vaillant, um mich beraten zu lassen. Ganz Objektiv muss man wohl sagen, dass man nicht wirklich viel spart, wenn man sich für eine Wärmepumpe entscheidet. Gerade weil die Anschaffungskosten wesentlich höher sind als bei einer Brennwerttherme. Wir wollten aber keinen weiteren Versorger. Gerade weil die Gebühren und der Hausanschluss wieder extra zu Buche stehen würden. Wir haben uns somit für eine Solewärmepunpe entschieden und auf Gas verzichtet. Wenn man schon einmal neu baut, dann richtig. Gleichzeitig habe ich mich nach der Beratung von Vaillant für einen zusätzlichen Speicher für die Wärmepumpe entschieden. Außerdem haben wir nach längeren Überlegen auch noch Solar auf das Dach bauen lassen. So wird das Warmwasser bei Sonne von dort aus produziert und muss nicht von der Wärmepumpe als Niedrigtemperaturheizung erzeugt werden. Vaillant meinte, dass es nicht unbedingt notwendig ist, noch Solar dazu zu nehmen. Ob es die richtige Entscheidung war, wissen wir noch nicht. Das lässt sich wahrscheinlich frühestens in einem Jahr sagen. Unser Haus ist jedenfalls auch während der richtigen kalten Phase bei minus 20 Grad immer warm gewesen. Wir haben diesbezüglich erfahren, dass viel über das Thema gesprochen wird, viele eine Meinung haben und alles seine Vor- und Nachteile hat.

 Hausbau:

Ganz wichtig fand ich, dass wir auch nach unserer Unterschrift unter den Bauvertrag noch gern gesehen waren, weiter unsere Fragen stellen konnten und nicht als erledigt betrachtet wurden. Zum Hausbau haben wir ja bereits viel geschrieben. Ich spare mir also die ganze Zeit noch einmal zu beschreiben. Wir haben gelernt, man kann noch so gut planen und an alles denken, es gibt immer etwas, was nicht klappt oder aufhält oder an was man doch nicht gedacht hat. Gefühlsschwankungen sind auch völlig normal. Bodenplatte und Rohbau entstehen enorm schnell sodass man denkt, dass die Baufirma das wesentlich schneller schafft als veranschlagt. Aber dann kommen die Innenarbeiten. Putz und Estrich dauern sehr lange. Hier glaubt man teilweise die Baufirma hat das Objekt vergessen. Aber trocknen muss alles nun mal. Die Bauphase ist geprägt von Euphorie bis hin zur Panik. Das schwankt in regelmäßigen Abständen. Wir haben viele gefragt und überall ist es das Gleiche. Es liegt also nicht an der Baufirma. Ich rate auch jedem nicht panisch zu werden, wenn er das erste Mal die fertige Bodenplatte sieht. Es sieht wirklich nur so klein aus. Wenn man drin wohnt ist es groß genug. Also ruhig bleiben! Wir waren auch jeden zweiten Tag auf der Baustelle, um nach dem Stand zu schauen. Ich empfehle jedem regelmäßig auf der Baustelle vorbeizuschauen. So stellt man das ein oder andere fest und kann schneller reagieren. So konnten wir den einen oder anderen Schaden bzw. Fehler vermeiden, der erst nach Jahren hätte festgestellt werden können oder der später viel aufwendiger zu beheben gewesen wäre. Gerade nach einem heftigen lang anhaltenden Regen würde ich mal beim Haus vorbeischauen und gucken, ob alles dicht ist. Gerade wenn die Isolierung vom Dach noch nicht dran ist. Hier haben wir dann auch festgestellt, dass unserer Baubetreuer nicht so eifrig war, wie er immer erzählt hatte. Nichts desto trotz hat er uns das ein oder andere Mal geholfen eine Entscheidung zu treffen. Gerade als Laie Diskussionen mit einem Bauleiter für fachliche Dinge zu führen sind sehr schwierig. Zumindest hat unserer Baubetreuer festgestellt, dass unsere Baufirma gute Arbeit leistet. Er musste nicht einmal einen schriftlichen Mangel anzeigen. Festgestellte Sachen, wurden immer sofort behoben oder erklärt. Im Gegensatz zu vielen anderen Bauvorhaben anderer Baufirmen, die unser Baubetreuer ebenfalls betreut hatte. Absolut unterschätzt haben wir die Zeit. Eigentlich denkt man ja, dass das Gröbste nach der Suche nach Bank, Grundstück und Hausbaufirma vorbei ist, aber danach geht es erst richtig los. Ständig stehen Termine und Entscheidungen an wie z.B. Bemusterung, Auswahl der Küche, Bad- und Fliesenplanung, Ortsbesichtigungen, Banktermine, Rechnungsprüfungen, Raumgestaltung, Nachmietersuche, Übergabe der Wohnung, Umzug, Elektriker/ Elektroinstallation, Außenanlage, Richtfest, Telekomanschluss, Versorger (anmelden, ummelden, abmelden), Behördengänge, schriftliche Anfragen usw.. Am Ende haben wir das Einzugsdatum zu knapp geplant. Was natürlich die erste Woche dafür gesorgt hat, das noch viel zu machen war. Wir mussten aus unserer gekündigten Wohnung in ein am Tag zuvor übergebenes Haus ziehen. Unsere Möbel standen erst einmal in der Garage und wir hatten am Tag zuvor ein Zimmer soweit fertig gemacht, dass wir darin schlafen konnten. Leider hatten wir nicht wie geplant, die Malerarbeiten beendet und auch der Boden war nicht fertig verlegt und auch die Küche war noch nicht eingebaut. Das waren noch einmal viele Tage Stress und Chaos, die wir uns hätten sparen können, wenn wir mehr Zeit eingeplant hätten. Und wir hatten nach unserem Gefühl schon wesentlich mehr eingeplant. So kann das mit dem Gefühl sein. Also immer ein wenig mehr pessimistisch als realistisch sein. Es kann immer etwas passieren, was den Bau aufhält. Bei uns war es sehr, sehr viel Regen im Sommer und ein verzögerter Einbau der Heizungsanlage. Auch Malerarbeiten und Bodenarbeiten sollte man nicht unterschätzen. Sie kosten eine Menge Zeit und Kraft. In der Regel sind solche Geschichten auch nicht mit einkalkuliert. Und Farbe und gute Bodenbeläge kosten Geld. Es lässt sich ganz am Anfang locker sagen, dass machen wir so nebenbei. Aber neben dem Umzug und vielen anderen Sachen, um die man sich nebenbei noch kümmern muss, hält es auf. Wer arbeiten muss und seinen Urlaub für die Umzugsphase und Endphase des Bauvorhabens nutzt und sich um die Dinge kümmern muss, die zu klären sind, erreicht schnell seine zeitlichen Grenzen. Ich habe das ein wenig unterschätzt.

 Nach dem Einzug gibt es noch viele Dinge zu klären. Man stellt Sachen fest, die noch nachgearbeitet werden müssen oder die noch gar nicht fertig waren. Das kostet auch viel Zeit und Nerven. Und es hört nie auf, dass irgendetwas noch zu machen ist. Hier einige Sachen z.B. putzen, aufräumen, sauber machen, einräumen, umräumen, Bilder anbringen, Löcher bohren, Badezimmermöbel und Dekoration anbringen, Gartenarbeit, Gardinen, Vorhänge und Bilder anbringen, Möbel zusammen bauen, Einweihungsfeier, Baumarktbesuche, Möbelmarktbesuche etc. für das was noch fehlt usw.. Alles das kostet Geld, was in der Regel extra aufgebracht werden muss. Besonders lange hat sich die Versorgerfrage hingezogen. Wir mussten allen und jedem hinterher rennen. Gerade die teueren Telefonhotlines bringen eine an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Die Firma EOn hat mir mehrfach zugesichert, das ich die Vertragsunterlagen für die Energieversorgung per Post erhalte. Ich musste letztendlich nach 3 Monaten hinfahren und dies persönlich klären. Firma Alice behauptet uns mit Internet und Telefon zu versorgen, nach 3 Monaten Schriftverkehr und anrufen, gab sie zu, dies nicht zu können. Die Telekom brauchte dann auch noch mal 2 Monate. Sie konnte auch nicht das, was sie versprach. Wir haben die Erfahrung gemacht, das gerade die kleinen Sachen viel Nerven und Zeit kosten und das Versprechen nur eingehalten werden , wenn man ständig dran bleibt und die Verantwortlichen nervt. Von alleine läuft fast nie was, auch wenn es versprochen wurde. Das gilt auch für Handwerker. Ausnahmen bestätigen die Regel.

 Außenanlage

Die Außenanlage sollte auch nicht auf die lange Bank geschoben werden. Ich empfehle die Geschichte bei der Finanzierung ebenfalls einzuplanen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Firmen wenig Interesse an so kleinen Sachen, wie unserem Grundstück haben. Auch war es eine Zeit der guten Auftragslage, was die Situation noch verschärfte. Viele Firmen redeten mit uns nur einmal und verloren dann schnell das Interesse. Wahrscheinlich sahen sie, dass bei uns nicht viel zu verdienen war.

Wir haben festgestellt, dass es wichtig ist, schnell für die Entwässerung und für die Zuwegung zu sorgen. Wir wollten eigentlich nicht über eine Palette in unsere Haus. Aber am Anfang mussten wir es doch. Auch bei der Planung der Außenanlage bedarf es viel Zeit, ehe man weiß, was man will. Und bei der Bepflanzung sind wir noch gar nicht angelangt. Jedenfalls kostet auch hier jedes Zubehör und jede Pflanze, die in der Regel nicht mit einkalkuliert ist.

 Wir haben jetzt Februar. Bis jetzt ist alles im grünen Bereich, wie man so schön sagt. Es ist immer noch was zu tun und das wird wahrscheinlich nie enden. Alles das, was bis jetzt noch nachgearbeitet werden musste, wurde ohne Diskussion nachgearbeitet. Wir leben in einem Haus, was kein Desaster ist. Zumindest nach jetzigem Stand. Darüber sind wir froh und glücklich. Es gab während der Bauphase sicherlich die ein oder andere Auseinandersetzung und Ärger und manchmal wusste man nicht woran man ist. Es gehört wahrscheinlich einfach dazu. Unsere Hausbaufirma redet mit uns und wir reden mit ihr bzw. den Mitarbeitern. Wir können uns noch alle in die Augen schauen. Ich glaube das sagt sehr viel.

 

Ich habe mit Sicherheit noch nicht alles geschrieben, was wichtig ist aber schon recht viel, um sich ein Bild zu verschaffen. Ich hoffe das Bautagebuch hilft bzw. hat bei der Entscheidung ein Haus zu bauen geholfen.